In jeder engeren Beziehung, egal ob zwischen Eltern und Kindern, Lebenspartnern oder im Beruf gibt es immer Verstrickungen, die aus den eigenen unbewussten Erwartungen, Forderungen oder Vorwürfen entstehen.
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Rechtlicher Vermerk:
„Die Technik EFT, die ich hier lehre, ausbilde, veröffentliche, stellt MEIN Verständnis der Technik dar und nicht das von Gary Craig, dem Entwickler.“
Eltern zuerst
In meiner Praxis bestelle ich bei kleinen Kindern im Vorfeld erst einen Elternteil ein, um das Anliegen in Ruhe zu besprechen und um den möglichen Eigenanteil an der thematischen Belastung anzusehen und zu lösen. Denn, wie im Familienstellen auch, kann sich dadurch, dass der eigene Anteil erkannt und gelöst wurde, das ganze System schon verändern und entlasten.
Erst nachdem dieser Eigenanteil an Ärger, Ängsten, Sorgen bezüglich des „Kinder-Problems“ aus dem Weg geschafft ist, wird das Kind selber – sofern noch nötig – in einer weiteren Sitzung mit EFT behandelt.
Im Gespräch die Sorgen der Eltern ernst nehmen und eventuelle, oft unbewusste Muster entdecken
Am Beispiel „Sorgen um die Schulleistungen des Kindes“:
Eine Mutter ist besorgt und macht dem Kind (und sich selber) Druck wegen des Grundschulübertritts. Im Gesprächsverlauf und während dem Klopfen erkennt sie ihre bisher unbewusste Angst, dass aus dem Kind ein Versager werden könnte. Eigene Versagensängste und entsprechende emotionale Erinnerungen kommen zum vorscheinen. Auch Scham der Familie, dem Umfeld gegenüber ist in diesem Fall ein Thema.
oder: Die Eltern wollen unbedingt, dass es das Kind später einmal besser hat als sie, studieren darf, und drängen es zu hohen Leistungen. Im EFT Prozess stellt sich heraus, dass die eigene erlebte Not der Antreiber ist. Das Kind ist unbewusst ihre Projektionsfläche, um die eigenen Erwartungen erfüllt zu sehen und der Not zu entkommen.
Die Ängste der Eltern und den Stress der belastenden Situation mildern und lösen
Mit EFT Klopfakupressur wird in diesem Fall erst an den Sorgen und Ängsten der Eltern gearbeitet, und wenn sich diese gelöst haben, entspannt sich die Situation. Es entsteht die Möglichkeit neue Perspektiven wahrzunehmen, und dem Kind mehr Vertrauen in seinen eigenen Prozess zu gewähren. Das Kind fühlt sich dadurch angenommen, wie es ist, auch mit seinen Schwächen. Das Selbstvertrauen wird gestärkt und allein dadurch kann das Kind wie ausgewechselt sein – auch in seinen Leistungen.
Säuglinge und Kleinkinder
Bei Säuglingen und sehr kleinen Kindern, die noch in ganz enger Verbindung mit den Eltern stehen, ist es sehr wichtig den Eltern-Anteil des Problems zu bearbeiten um das Thema lösen zu können. Danach kann der restliche Kinder-Anteil direkt am Kind sanft angesprochen und geklopft werden. Auch das Surrogat-Klopfen (Stellvertreter-Klopfen) kann hier, einmal von den Eltern erlernt, eine sehr gute Methode der Wahl sein um Kinderängste zu lösen.
Beim EFT Surrogat-Klopfen klopft man mit wohlwollender Einfühlsamkeit an sich selber für das Problem des Kindes, in dritter Person, oder man versetzt sich in es hinein und klopft so, als ob man selbst das Kind wäre. (Diese EFT Technik ist auch sehr wirksam zum beklopfen und lösen von Problemen mit Haustieren.)
Kinder ab 3-4 Jahren
Ab 3-4 Jahren werden immernoch eventuelle Elternsorgen im Vorfeld miteinbezogen, aber die Kinderängste und -sorgen werden nun auch mehr durch externe Erlebnisse, z.B. aus dem Kindergarten, gespeist und am Kind direkt beklopft. Dies kann durch einen einfühlsamen Elternteil geschehen, der bereits EFT in Einzelsitzungen oder in einem Eltern-Kind-Kurs gelernt hat – oder bei mir in der Praxis in spielerischer Art und Weise, z.B. unter Zuhilfenahme des „Tappybears“.
Der Klopfbär erzählt z.B. dem Kind von seinen Problemen, die zufällig denen des Kindes sehr ähneln und bittet es um Hilfe. Indem das Kind dem Bären Lösungsvorschläge bietet und ihn auch gleichzeitig beklopft, ergibt sich oft schon gleichzeitig die Lösung des Problems beim Kind. Anschließend ist das Kind meist neugierig das Klopfen an sich selber zu probieren, um restliche eigene Probleme bei sich zu lösen.
Kinder zwischen 6-12 Jahren
Auch hier wird immernoch ein Elternteil zuerst alleine einbestellt, um alles in Ruhe zu bereden und um auch eventuelle Eigenanteile und Belastung mit dem Thema zu beleuchten und zu lösen. Die weitere Behandlung des Kindes findet auch hier meist in Anwesenheit der Eltern statt.
Im Alter zw. 6-12 Jahren ist das Kind normalerweise bereits interessiert daran, das Klopfen auch für sich selber als Selbsthilfetechnik zu erlernen und anzuwenden. Spielerisch werden die jeweiligen Themen mit ihm in der Praxis durchgegangen und wenn es erfährt, wie leicht es ist, die Sicht auf Probleme und die unangenehmen Gefühle mit EFT zu verändern, ist es ermuntert, auch später auftauchende Probleme selber zu lösen. Oft erzählen Kinder in diesem Alter auch, dass sie Freuden in der Schule, z.B. vor Prüfungen, damit geholfen haben.
EFT ist eine ungeheuer einfache und wertvolle Möglichkeit, um im Kind das Selbstvertrauen in eigene Lösungsstrategien zu stärken. Wenn man bereits Kindern EFT als einfache Selbsthilfetechnik beibringt, kann das den Unterschied ausmachen zwischen Opfer-Dasein und Selbstermächtigung.
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